Pfarrkirche „St. Nikolaus“
Erbaut
16. Jh.
Kategorie
Kirche
Ortschaft
Markt
Beschreibung
Die Pfarrkirche ist dem Hl. Nikolaus geweiht. In einer Urkunde aus dem Jahr 1334 wird Weissenbach als Pfarre erwähnt und zu jener Zeit gab es bereits eine romanische Kirche. Ende des 14. Jh. baute man an der Ostseite einen gotischen Chor (Altarraum) mit kreuzrippengewölbtem Joch und einem kunstvollen Schlussstein, der das Osterlamm darstellt. Der Turm dürfte erst nach dem Chorbau errichtet worden sein. Bei der Außenrenovierung im Jahr 1995 musste der Putz abgeschlagen werden. Dabei wurde ein Teil der Nord- und Westmauer der ursprünglich romanischen Kirche sichtbar. Um das Jahr 1500 entstand der gotische Erweiterungsbau des Langhauses durch ein zweites Schiff. Der verantwortliche Baumeister Mathes Klayndl entwarf eine fünfjöchige Halle mit Netzrippengewölbe und schönen Strebepfeilern am Außenbau. Die Westempore ist besonders kunstvoll gestaltet. Am Hauptschiffpfeiler sind „Runddienste“ hochgeführt. Die Verzierung besteht aus einem diagonalen Gitterwerk. So entstehen Rauten, die tief eingekehlt sind und in der Mitte einen halbkugelförmigen Knopf haben. Die Brüstungsfelder der Empore bestehen aus einem zwölfteiligen Blendmaßwerk.
In der Tiefe sind jeweils zwei steigende und zwei gestürzte Fischblasen ausgeführt. Es zeigt sich hier die hervorragende Technik der Steinbaukunst jener Zeit. Im Jahr 1957 bau-te Orgelbaumeister Johann Pircher aus Stainbach in Tirol eine neue Orgel in das aus dem Jahr 1768 stammende barocke Orgelgehäuse der ehemaligen „Richter“-Orgel ein. Im Jahr 1869 wurde ein neuer Hochaltar (gebaut von Franz Oberhumer) in neugotischem Stil aufgestellt. Er zeigt in der Mitte den Schutzpatron der Pfarre, den hl. Nikolaus, links den hl. Josef und die hl. Katharina. Rechts sind die hl. Anna und der hl. Aloisius zu sehen. In der Mitte, ganz oben, ist die heiligste Dreifaltigkeit dargestellt. Alle Schnitzereien stammen von Josef Ignaz Sattler. Das bemerkenswerte Südportal zeigt runde Bögen in einem verstäbten rechteckigen Feld aus dem Jahr 1888. An der Außenseite der Kirche befinden sich drei schmiedeeiserne Rokoko-Grabkreuze. Sie wurden vom Weissenbacher Schlossermeister Karl Kaufmann 1779 angefertigt (siehe „Schmiedeeiserne Grabkreuze“). Vom selben Meister stammen auch die zwei Wandleuchter im Altarraum der Kirche. Früher wurde die darauf befindliche Kerze bei der hl. Messe zur Wandlung angezündet. Heute brennt auf einem der Leuchter das Ewige Licht. Die Kirche musste mehrere Brände überstehen und zwar in den Jahren 1709, 1724, 1766 und 1862. Nach dem 2. Brand drohte das Kirchengewölbe einzustürzen. Die letzte Kirchenrenovierung war von 1995 bis 1997.
Text-Quelle: Homepage Pfarre Unterweißenbach
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